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Organübergreifende systemische Perspektiven dank Innovationen in der Onkologie

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Innovationen in der Onkologie zu Diagnostik und Therapie sind keine Seltenheit mehr. Weltweit nimmt dabei das Wissen um molekulare Zusammenhänge in der Onkologie kontinuierlich zu und eröffnet einerseits neue Behandlungsperspektiven. Andererseits führt die Fülle der Daten zu neuen Herausforderungen einer individualisierten Medizin. Anläßlich der gemeinsamen Jahrestagung 2016 der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO, OeGHO, SGMO) diskutieren Mediziner in Leipzig die Vorteile und Problematik aktueller Studienergebnisse.

Interview mit Prof. Dr. A. Hochhaus, Präsident der DGHO Jahrestagung  2016 in Leipzig

Mit den modernen Verfahren zur Tumordiagnostik, wie dem Next Generation Sequencing oder der „liquid biopsy“, lässt sich die Wahl und die Steuerung der Behandlung bösartiger Erkrankungen deutlich verbessern, so Prof. Andreas Hochhaus, diesjähriger Kongresspräsident und Direktor der Abteilung Hämatologie/Internistische Onkologie am Universitätsklinikum Jena. „Die neuen Diagnoseverfahren geben uns die Möglichkeit, die zur Verfügung stehenden innovativen Arzneimittel sehr gezielt einzusetzen.“

Innovationen in der Onkologie – Paradigmenwechsel

Die Innovationen in der Onkologie führen zu einem Paradigmenwechsel: von der organzentrierten Betrachtungsweise des Krebs hin zu einer organübergreifenden systemischen Perspektive beispielsweise basierend auf bestimmten genetischen Mutationen, die sich in Form verschiedener Tumorentitäten manifestierten. Diese systemische Betrachtungsweise führt auch dazu, dass bei modernen Therapien wie der Immuntherapie, dem organunabhängigen Nebenwirkungsmanagement eine wichtigere Bedeutung zukomme, so Hochhaus weiter.

Interview mit Prof. Dr. M. Hallek, Vorsitzender DGHO

Innovationskraft in der Hämatologie und Onkologie

Prof. Dr. Michael Hallek, Vorsitzender der DGHO und Direktor der Klinik für Innere Medizin I am Uniklinikum Köln, gibt einen Ausblick für die Zukunft. „Die Innovationskraft in der Hämatologie und Onkologie ist nach wie vor sehr hoch. Das eröffnet uns viele neue Behandlungsperspektiven, gleichzeitig werden die Therapien aber auch immer komplexer und eben teilweise auch teurer.“ Durch die gestiegenen Sachkosten und durch die permanente Optimierung von Abläufen nehme der ökonomische Druck auf die Ärztinnen und Ärzte immer mehr zu. „Aus diesem Grund ist es entscheidend, dass die Ärztinnen und Ärzte sich wieder stärker auf ihre eigentliche Berufung besinnen, nämlich umfassend für das Wohl der Patientinnen und Patienten da zu sein. Dies muss immer an erster Stelle stehen. Wir müssen auf Basis des aktuellen medizinischen Wissens und nach bestem Können und Gewissen entscheiden, aber eben nicht aufgrund ökonomischer Vorgaben.“

Interview mit Prof. Dr. C. Bokemeyer, Geschäftsführender Vorsitzender DGHO

Zentrale Aspekte der Hämatologie

Der Kongresspräsident wirbt für eine Besinnung auf die zentralen Aspekte der Hämatologie wie z. B. die Morphologie und die Blutgerinnung, betont aber gleichsam, dass dies nicht rückwärtsgewandt zu verstehen sei. „Bei aller Wissenszunahme und bei aller Innovationskraft dürfen wir die zentralen Aspekte unseres Faches nicht aus dem ärztlichen Blick verlieren“, so Hochhaus weiter. Hierfür steht auch das Motto der Jahrestagung „Blut ist ein ganz besonderer Saft“. Der Kongresspräsident betont, dass diese Entwicklung Hand in Hand mit der Nachwuchsförderung in der Hämatologie und Onkologie gehen muß. „Die Zukunft unseres Fachgebietes können wir nur mit hochqualifiziertem ärztlichen und wissenschaftlichen Nachwuchs sichern, der den aktuellen Stand des Wissens kennt und die Umsetzung in Diagnose und Therapie im Behandlungsalltag beherrscht. Spezielle Angebote wie der Studententag, Mitwirkung bei der Leitung von Vortragssitzungen sowie Preise, wie der Doktorandenförderpreis und der Young Investigators Award, werben auch in diesem Jahr um den wissenschaftlichen und ärztlichen Nachwuchs.

Quelle
Jahrestagung 2016 der DGHO, OeGHO, SGMO in Leipzig: Wissenschaftlichen Fortschritt in bessere Behandlung umsetzen – Katalysatoren und Bremsklötze, Pressekonferenz 15.10.2016

Der Beitrag Organübergreifende systemische Perspektiven dank Innovationen in der Onkologie erschien zuerst auf Arzt Aspekte.


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