PERSEUS Studie zeigt Therapieerfolg mit VEGF-Hemmern bei konsequenter Therapie – Veröffentlichte klinische Studiendaten belegen, dass die Therapie mit einem VEGF-Hemmer bei neovaskulären Netzhauterkrankungen zu einer deutlichen Verbesserung des Sehvermögens (Visusgewinn) führt. Konträr fallen die erzielten Resultate der Anti-VEGF-Therapie ab.
Die Unterbehandlung von Patienten ist im deutschen Praxisalltag eine der größten Herausforderung, denen Ophthalmologen gegenüberstehen. Prof. Dr. Carsten Framme, Direktor der Universitätsklinik für Augenheilkunde Hannover: „Eine chronische Erkrankung wie die neovaskuläre altersbedingte Makuladegeneration muss chronisch behandelt werden. In der täglichen Praxis scheint aber häufig zu spät oder zu wenig injiziert zu werden.“ Die nun veröffentlichte PERSEUS Studie belegt, dass der Therapieerfolg von der konsequent kontinuierlichen Injektionsgabe abhängt: „Am besten schon, bevor sich wieder Flüssigkeit in der Netzhaut bildet“, so Framme.
PERSEUS Studie: Visusgewinn unter kontinuierlicher VEGF-Hemmer Therapie
Die Veröffentlichung der prospektiven, nicht interventionellen Studie ist die erste „REAL-Life-Evidence“-Studie zur Behandlung mit dem VEGF-Hemmer Afliberecept in der täglichen augenärztlichen Praxis in Deutschland. In die Studie wurden Ergebnisse von 988 nicht vorbehandelten und vorbehandelten Patienten mit nAMD erfaßt.
In Anlehnung an die gewonnenen Studiendaten präsentierte Framme die Ergebnisse, die eine Visusverbesserung nach einem Jahr darlegen und bei der das „wesentliche Erfolgskriterium […] die kontinuierliche Therapie“ ist. Die Strategie führte – unabhängig davon, ob die Patienten mit anderen VEGF-Hemmern vorbehandelt waren oder nicht – zu einem signifikant höheren Visusgewinn als die nicht-kontinuierliche Behandlung (+6,5 vs. +1,9 Buchstaben, p=0,005).
Lesefähigkeit mit 70 ETDRS-Buchstaben
Auf der einen Seite erlangen kontinuierlich behandelte Patienten häufiger einen Buchstabenscore von mindestens 70 ETDRS-Buchstaben; die Lesefähigkeit ist somit gegeben. Auf der anderen Seite ist es ebenso erfreulich, dass der Visus-Verlust seltener zu verzeichnen ist. Positive Ergebnisse, die das Therapieverfahren untermauern, es jedoch in Deutschland noch nicht oft genug Einsatz findet. Lediglich 26% der im Rahmen der PERSEUS Studie untersuchten Patienten wurden auf diese Weise behandelt. Die Mehrheit der Patienten wurden nicht kontinuierlich fix behandelt und erreichten hierdurch zwar ein positives, jedoch schlechteres Ergebnis als bei kontinuierlicher Behandlung.
Das gute Sicherheitsprofil sowie die Verträglichkeit von Afliberecept werden durch die gewonnenen Studienergebnisse bestätigt: unerwünschte Ereignisse mit einem Bezug zur Studienmedikation traten bei 3,1% der Patienten auf. Mit 1% waren konjunktivale Blutungen das häufigste Auftreten. Keine Endophthalmitis wurde bei 0,8% der Patienten unter der Behandlung verzeichnet.
Die aktuellen Daten bestätigen, dass sich die positiven Ergebnisse aus den Zulassungsstudien des Medikamentes auch in der täglichen Praxisroutine wiederfinden. Die konsequent kontinuierliche Therapie mit Afliberecept ist die ideale Voraussetzung für die besten Visusgewinne. Framme betonte, dass die Versorgung der nAMD Patienten in der täglichen Praxis in Deutschland zwar Besserungen aufzeigt. Es kann jedoch weiteres therapeutisches Potential durch die konsequente Therapie genutzt werden.
Quellen und Literaturhinweise:
Framme C: Aktuelle Versorgungssituation der nAMD in Deutschland – erste Ergebnisse der PERSEUS Studie; Pressekonferenz Bayer Helthcare im Rahmen des Forum Oculus; Berlin, 3. März 2017
Fachinformation EYLEA®, Stand August 2016
Holz FG et al. Br J Ophthalmol 2015;99:220–226
Finger RP et al. Acta Ophthalmol 2013:91:540–546
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